Vom Flachs zum Leinen
Werde Teil unseres Community-Projektes!
Ein Leinenhemd aus dem eigenen Garten? Ist möglich!
Noch bis in die 1950er Jahre wurde Flachs in einigen Gegenden in Deutschland angebaut und vor Ort handwerklich verarbeitet. Seitdem geht das Wissen um Anbau und Verarbeitung verloren. 1qm Lein ist Teil einer europaweiten Bewegung, die Pflanze in unsere Gärten und das Wissen zurück in unsere Communitys zu holen.
Bist du dabei?
Sei dabei!
Bestelle dir ein Starterpaket!
Über unsere Crowdfunding-Kampagne bei Startnext kannst du dich bis zum 8. Dezember 2024 für das Projekt anmelden. Dafür bestellst du dir einfach ein Starterset (oder auch mehrere, um sie an Freund:innen, Nachbarn und Verwandte zu verschenken!). Dieses bekommst du dann im Januar 2025 zugeschickt.
Schritt für Schritt
Schritt für Schritt
Mitmachen in Deutschland:
Saatgut bestellen
Du bestellst dir bis zum 8. Dezember 2024 ein Starterpaket mit Saatgut, einer Anleitung und dem Zugang zu unserem Online-Mitgliederbereich. Das bekommst du im Januar 2025 zugeschickt. Hier bestellen.
1qm Lein anbauen
Du baust 2025 1qm Lein in deinem Garten an und bekommst regelmäßig einen Newsletter mit Informationen und Tipps. Über die Website kannst du dich mit anderen Teilnehmer:innen austauschen.
Gemeinsam verarbeiten
Du triffst dich mit Menschen in deiner Region zum Verarbeiten des Flachses. Diese Treffen werden von regionalen Kooperationspartner:innen (Museen, Gemeinschaftsgärten, Vereine) ausgerichtet.
Team
Doppelte Textilbegeisterung
1qm Lein ist ein länderübergreifendes Projekt der beiden Vereine „Werk & Wandel Dresden“ und „Bertas Flachs – Verein zum Erhalt des Flachshandwerks“. In Deutschland koordiniert Mona Knorr das Projekt, in Österreich hält Christiane Seufferlein die (Flachs)fäden zusammen.
Der Startschuss für das Projekt fiel ganz unerwartet im Februar 2024, als Christiane zu einem Workshop zu Besuch in Dresden war. Sie hatte das schwedische Projekt 1KVM Lin bei einer Schwedenreise kennengelernt, wollte es nach Österreich holen – und steckte Mona mit ihrer Begeisterung an.
Mehr erfahren
Aus organisatorischen Gründen haben wir für jedes Land eine eigene Website und vertreiben die Saatgutpakete getrennt. Für den Rest des Projektes kooperieren wir aber sehr eng, teilen uns die Social Media-Kanäle (Mona kümmert sich um Instagram, Christiane um Facebook) und erstellen die Infos für unsere Community gemeinsam.
Über uns:
Mona Knorr ist Historikerin und Projektleiterin – und liebt vor allem handgewebte Textilien. Seit vielen Jahren beschäftige sie sich mit den Themen Community und Landwirtschaft und hat in Dresden das Projekt “Vom Hof zum Garn” initiiert, mit dem die Herstellung von Textilien aus Wolle und Flachs an einem Ort erlebbar gemacht wird.
Christiane Seufferlein, Obfrau von Bertas Flachs, ist Handwerkslehrerin und Textilliebhaberin und leitet in Österreich zahlreiche Flachs-Jahreskreise.
Unser Vorbild in Schweden
Die Idee
Leinen und Wolle haben unsere Vorfahren bereits in der Bronzezeit gekleidet. Bis heute hat die handwerkliche Verarbeitung von Wolle überlebt, der Anbau und die Verarbeitung vom Leinsamen bis zum Leinenhemd ist aber weitgehend vergessen. Mit dem Verschwinden dieses alten Wissens, das einst auf den Bauerhöfen so normal war wie die Bestellung des Gemüsegartens, verlieren wir nicht nur ein Stück kultureller Identität, sondern auch das wunderbare Gefühl textiler Selbstversorgung.
Diesem langsamen Sterben wollte der schwedische Hemslöjden-Verband zur Förderung von Handwerk Einhalt gebieten und hat 2020 das Projekt 1 KVM Lin (1 m2 Lein) ins Leben gerufen, bei dem die breite Öffentlichkeit eingeladen war, auf einem Quadratmeter Flachs anzubauen und mit Hilfe von Videotutorials, Mini-Workshops und in den entstehenden Gemeinschaften die Pflanze bis zum Leinenfaden zu verarbeiten.
Mehr lesen
Von einem regionalen Projekt mit 700 Teilnehmenden im Jahr 2020, hat sich 1 KVM Lin inzwischen auf 6.000 private Erzeuger auf ganz Schweden ausgeweitet. Seit 2022 beteiligen sich alle nordischen Länder an der Idee. 2025 wollen wir vom Verein Werk und Wandel Dresden gemeinsam mit dem Verein Bertas Flachs dieses wunderbare Gemeinschaftsprojekt nach Österreich und Deutschland holen.
Die Idee
Leinen und Wolle haben unsere Vorfahren bereits in der Bronzezeit gekleidet.
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Diesem langsamen Sterben wollte der schwedische Hemslöjden-Verband zur Förderung von Handwerk Einhalt gebieten und hat 2020 das Projekt 1 KVM Lin (1 m2 Lein) ins Leben gerufen, bei dem die breite Öffentlichkeit eingeladen war, auf einem Quadratmeter Flachs anzubauen und mit Hilfe von Videotutorials, Mini-Workshops und in den entstehenden Gemeinschaften die Pflanze bis zum Leinenfaden zu verarbeiten.
Von einem regionalen Projekt mit 700 Teilnehmenden im Jahr 2020, hat sich 1 KVM Lin inzwischen auf 6.000 private Erzeuger auf ganz Schweden ausgeweitet. Seit 2022 beteiligen sich alle nordischen Länder an der Idee. 2025 wollen wir vom Verein Werk und Wandel Dresden gemeinsam mit dem Verein Bertas Flachs dieses wunderbare Gemeinschaftsprojekt nach Österreich und Deutschland holen.
Bis heute hat die handwerkliche Verarbeitung von Wolle überlebt, der Anbau und die Verarbeitung vom Leinsamen bis zum Leinenhemd ist aber weitgehend vergessen. Mit dem Verschwinden dieses alten Wissens, das einst auf den Bauerhöfen so normal war wie die Bestellung des Gemüsegartens, verlieren wir nicht nur ein Stück kultureller Identität, sondern auch das wunderbare Gefühl textiler Selbstversorgung.
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Diesem langsamen Sterben wollte der schwedische Hemslöjden-Verband zur Förderung von Handwerk Einhalt gebieten und hat 2020 das Projekt 1 KVM Lin (1 m2 Lein) ins Leben gerufen, bei dem die breite Öffentlichkeit eingeladen war, auf einem Quadratmeter Flachs anzubauen und mit Hilfe von Videotutorials, Mini-Workshops und in den entstehenden Gemeinschaften die Pflanze bis zum Leinenfaden zu verarbeiten.
Von einem regionalen Projekt mit 700 Teilnehmenden im Jahr 2020, hat sich 1 KVM Lin inzwischen auf 6.000 private Erzeuger auf ganz Schweden ausgeweitet. Seit 2022 beteiligen sich alle nordischen Länder an der Idee. 2025 wollen wir vom Verein Werk und Wandel Dresden gemeinsam mit dem Verein Bertas Flachs dieses wunderbare Gemeinschaftsprojekt nach Österreich und Deutschland holen.
Werde aktiv
Das kannst du jetzt tun:
Melde dich für 1qm Lein an!
Wenn du aus Deutschland kommst und 2025 Flachs in deinem Garten anbauen willst, kannst du dir über unsere Crowdfunding-Kampagne ein Starterpaket mit Saatgut bestellen. Die Bestellphase läuft bis zum 8. Dezember 2024. Danach packen wir die Starterpakete und versenden sie im Januar an alle Teilnehmer:innen.
Unterstütze uns mit einer Spende!
Für den Aufbau des Projektes sind wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Während das Crowdfunding läuft, kannst du uns dort mit einer Spende („freier Betrag“) supporten.
Werde regionale:r Kooperationspartner:in!
Wir suchen Vereine, Museen und regionale Initiativen, die das Projekt in ihrer Community bekannt machen und die regionalen Brechelfeste ausrichten.
Die nächsten Schritte
So geht’s weiter:
Für Deutschland meldest du dich über unsere Crowdfunding-Kampagne für das Projekt an, indem du dir für 25€ ein Starterpaket kaufst. Das ist bis zum 8. Dezember 2024 möglich.
Nach dem Crowdfunding produzieren wir die Pakete und erweitern die Website um einen Mitgliederbereich, damit sich alle Teilnehmenden untereinander vernetzen können.
Die Starterpakete versenden wir im Januar 2025.
In der Zwischenzeit versuchen wir, möglichst viele regionale Kooperationspartner:innen für das Projekt zu finden, damit es überall in Deutschland Brechelfeste und Flachsspinnkurse geben kann!
Du möchtest in Österreich teilnehmen? Dann besuche die Website 1qmlein.at für weitere Informationen.
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Die Starterpakete versenden wir im Januar 2025.
In der Zwischenzeit versuchen wir, möglichst viele regionale Kooperationspartner:innen für das Projekt zu finden, damit es überall in Deutschland Brechelfeste und Flachsspinnkurse geben kann!
Du möchtest in Österreich teilnehmen? Dann besuche die Website 1qmlein.at für weitere Informationen.
Netzwerk
Regionale Kooperationspartner:innen
Wir freuen uns, dass folgende Museen und Vereine als regionale Kooperationspartner:innen mit dabei sind (Liste wird laufend aktualisiert):
Instagram (keine Website vorhanden)
In Kooperation mit dem
Umweltzentrum Naturpark Altmühltal
Website
Kontakt zur Spinngruppe „Spinnweben“ über baerbel.habel@gmx.de.
Roscheider Hof / D’Buure 1524 e.V. / Hohenloher Freilandmuseum / Kunkelstube / Jura-Bauernhof-Museum / Schwäbisches Freilichtmuseum Illerbeuren / Oberschwäbisches Museumsdorf Kürnbach / Handwebmuseum Rupperath / Museum Abtei Liesborn / LVR-Freilichtmusem Lindlar / LVR-Freilichtmuseum Kommern / Beecker Flachsmuseum / LWL-Freilichtmuseum Detmold / Freilicht- und Heimatmuseum Haselünne / Bronzeithaus Hahnenknoop / Hof Sickenberg / Scheune Bollewick + AK „Traditionelle Textilien“ MV / Freilichtmuseum Molfsee / Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee / Bauernhausmuseum Amerang / Holzknechtmuseum Ruhpolding / Verein Stadtteilarbeit/Generationengarten / Freilandmuseum Oberpfalz / Freilichtmuseum Hessenpark / Keltenwelt am Glauberg / Spinngruppe „Spinnweben“ / Leinen- und Spitzenmuseum / Landschaftsmuseum Westerwald / Schönfärberinnen des Gemeinschaftsgarten Allmende Kontor e.V. Berlin / Wendisch-Deutsches Heimatmuseum Jänschwalde / Museum für Sächsische Volkskunst / Wandelgrund / Deutsches Damast- und Frottiermuseum / Webschule Großschönau / Eurohof Hainewalde / Flachsmuseum Zethau / Dorfmuseum Gahlenz / Freilichtmuseum Seiffen / Bauernmuseum Zabeltitz / Kleinbauernmuseum Reitzendorf / Hennebergisches Museum Kloster Veßra / Museumsdorf Hösseringen / Hoyer Hof / Rundlingsmuseum Wendland / Heimathof Itterbeck / Museumsdorf Volksdorf
Sie wollen Kooperationspartner:in werden? In unserem FAQ finden Sie alle Informationen.
Alle Kooperationspartner:innen ansehen
Roscheider Hof / D’Buure 1524 e.V. / Hohenloher Freilandmuseum / Kunkelstube / Jura-Bauernhof-Museum / Schwäbisches Freilichtmuseum Illerbeuren / Oberschwäbisches Museumsdorf Kürnbach / Handwebmuseum Rupperath / Museum Abtei Liesborn / LVR-Freilichtmusem Lindlar / LVR-Freilichtmuseum Kommern/ Beecker Flachsmuseum / LWL-Freilichtmuseum Detmold / Freilicht- und Heimatmuseum Haselünne / Bronzeithaus Hahnenknoop / Hof Sickenberg / Scheune Bollewick + AK „Traditionelle Textilien“ MV / Freilichtmuseum Molfsee / Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee / Bauernhausmuseum Amerang / Holzknechtmuseum Ruhpolding / Verein Stadtteilarbeit/Generationengarten / Freilandmuseum Oberpfalz / Freilichtmuseum Hessenpark / Keltenwelt am Glauberg / Spinngruppe „Spinnweben“ / Leinen- und Spitzenmuseum / Landschaftsmuseum Westerwald / Schönfärberinnen des Gemeinschaftsgarten Allmende Kontor e.V. Berlin / Wendisch-Deutsches Heimatmuseum Jänschwalde / Museum für Sächsische Volkskunst / Wandelgrund / Deutsches Damast- und Frottiermuseum / Webschule Großschönau / Eurohof Hainewalde / Flachsmuseum Zethau / Dorfmuseum Gahlenz / Freilichtmuseum Seiffen / Bauernmuseum Zabeltitz / Kleinbauernmuseum Reitzendorf / Hennebergisches Museum Kloster Veßra / Museumsdorf Hösseringen / Hoyer Hof / Rundlingsmuseum Wendland / Heimathof Itterbeck / Museumsdorf Volksdorf
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Faq
Fragen und Antworten
Warum 1qm Lein?
Das Hemd aus dem Garten ist nicht nur möglich, es war lange Zeit ganz normal. Die Erfahrung, textile Fasern wirklich selbst ziehen zu können, ist einfach faszinierend. Flachsanbau ist zudem Teil unserer Kulturgeschichte und war immer eine gemeinschaftliche Arbeit. Das Projekt 1qm Lein möchte nicht nur das Handwerk für die nächsten Generationen erhalten, sondern auch gemeinsames Arbeiten und regionalen Austausch zu nachhaltigen Textilfasern fördern. Im Projekt durchlaufen alle Teilnehmer:innen den Weg von der Pflanze bis zum fertigen Textil – und erleben dadurch, wie wertvoll ein Stück Stoff eigentlich ist. Das Projekt bringt Menschen außerdem digital, aber vor allem regional zusammen. Gemeinsam wird der Flachs, der in vielen Privatgärten gewachsen ist, nach der Ernte verarbeitet. Perspektivisch soll das Projekt zudem zum Erhalt alter, regionaler Flachssorten beitragen.
Flachsanbau und -verarbeitung: Was umfasst das eigentlich?
Flachs/Lein wird zwischen Februar/März und Juli angebaut. Bei der Ernte wird die gesamte Pflanze aus der Erde gerissen und anschließend getrocknet. Die Samenkapseln werden entfernt (Riffeln), dann wird die Pflanze zum Rösten auf der nassen Wiese ausgelegt. Bei diesem Prozess trennen sich die Fasern auf, so dass der Flachs – nachdem er erneut getrocknet wurde – durch Brecheln, Schwingen und Hecheln von den holzigen Bestandteilen befreit werden kann. Die verbliebenen Fasern können dann versponnen werden. Flachsanbau und -verarbeitung war schon immer Gemeinschaftsarbeit und eine wichtige Möglichkeit, mit Mitgliedern anderer Höfe in Kontakt zu kommen.
Ein schönes Video, das alle Schritte in ca. 20 Minuten zeigt, findest du hier.
Nimmst du am Projekt teil, bekommst du zu jedem Schritt ein Anleitungsvideo.
Wie ist der Zeitplan für 1qm Lein? Welche Schritte umfasst das Projekt? Welche Werkzeuge brauche ich?
Die Aussaat erfolgt traditionell um den 100. Tag des Jahres, also Anfang April. Das hängt aber von der Region ab – zwischen Ende Februar bis Juni ist die Aussaat grundsätzlich möglich.
Für die Aussaat brauchst du 1qm Fläche oder mehrere Kübel auf dem Balkon, optimalerweise ein paar Stöcke und Faden, um den Flachs später abzustützen.
Wer am 100. Tag aussät, erntet am 200. Tag des Jahres. Flachs wächst also etwas mehr als 3 Monate, ehe du ihn ernten kannst. Am Anfang braucht er ausreichend Wasser und gute Beikrautregulierung.
Ist der Flachs bereit zur Ernte, reißt du ihn bündelweise mit der Wurzel aus der Erde. Du kannst ihn dann sofort riffeln und zur Röste auslegen oder du hängst/stellst ihn erst zum Trocknen auf.
Beim Riffeln werden die Samenkapseln von den Stängeln “gekämmt”. Dazu brauchst du keinen Riffelkamm, sondern kannst auch eine Harke, einen Holzkamm, einen Blaubeerpflücker… zweckentfremden. In unserem Highlight “Riffeln” auf Instagram haben wir Tipps aus der Community zusammengetragen.
Nach dem Riffeln erfolgt die Röste. Hier werden die Fasern mittels Feuchtigkeit aufgeschlossen. Tauröste erfolgt auf der Wiese/auf der Erde, Wasserröste in einem Bottich. Die Röste dauert zwischen wenigen Tagen (Wasserröste) bis zu 3-4 Wochen. Danach muss der Flachs wieder trocknen.
Den gerösteten Flachs kannst du dann bei unseren Kooperationspartner:innen zu Fasern weiterverarbeiten.
Es ist also wichtig, dass du mit allen bisher beschriebenen Arbeitsschritten durch bist, bevor dein Kooperationspartner das “Brechelfest” ausrichtet. Die Flachsbreche findet ab Ende August bis in den Oktober hinein statt.
Hast du spinnbare Fasern, kannst du direkt weitermachen mit der Verarbeitung. Flachsfasern kannst du mit der Handspindel oder dem Spinnrad verspinnen – auch dafür wird es ein Anleitungsvideo geben. Du kannst aus deinen Fasern aber auch einfach Kordeln drehen – dann brauchst du keine Spinngeräte. Zum Bandweben kannst du einen Webkamm aus fester Pappe schneiden.
Du bist flexibel:
Du kannst den Flachs in den trockenen Verarbeitungsstufen (nach der Ernte, nach dem Riffeln, nach der Röste, nach dem Brecheln) länger aufbewahren und musst nicht sofort zum nächsten Schritt springen. Damit kannst du zum Beispiel für das Rösten einen Zeitpunkt auswählen, zu dem du nicht im Urlaub bist, oder den Flachs erst im Januar/Februar 2026 verspinnen, wenn dir das vor Weihnachten zu stressig ist.
Wenn du ein Starterpaket kaufst, egal ob für Deutschland oder Österreich, bekommst du zu allen Schritten ein Anleitungsvideo und Tipps per Newsletter von uns. Außerdem kannst du dich mit den anderen Teilnehmer:innen in einem Mitgliederbereich austauschen!
Wer kann mitmachen?
Vom Blumentopf auf dem Balkon bis zur Ackerfläche – jede und jeder mit einem Zugang zu Gartenerde kann sich am Projekt beteiligen. Auch Vereine, Gemeinschaftsgärten, Bildungseinrichtungen und Stadteilgärten können Teil des Projektes werden. Je vielfältiger die blaue Blume wieder blüht, umso besser! Wenn dein Projekt mehr Saatgut braucht, als in einem Starterpaket für 1qm Lein enthalten ist, nimm gerne Kontakt zu Mona auf.
Kann ich meinen Lein auch in Kübeln aussäen?
Ja, du kannst deinen Lein auch in einem oder mehreren Pflanzkübeln/Pflanzkästen aussäen. Dabei solltest du vor allem am Anfang darauf achten, dass die Erde immer feucht ist, damit der Lein gut keimen kann.
Wir sind ein Gemeinschaftsgarten. Können wir auch mehr Saatgut bekommen?
Gemeinschaftsgärten, die mehr Saatgut benötigen als in einem Starterpaket vorhanden ist, können sich gerne bei mir melden. Es ist möglich, dass sich Gemeinschaftsgartenprojekte einen Zugang zum Mitgliederbereich teilen, aber mehr Saatgut bekommen.
Wie kann ich ein Starterpaket bestellen und was kostet es?
Du kannst dir über unser Crowdfunding ein Starterpaket bestellen (bis zum 8. Dezember).
Ein Starterpaket kostet 25€. Dafür bekommst du das Saatgut für 1qm, eine Anleitung, den Zugang zum Mitgliederbereich inkl. Anleitungsvideos (zu folgenden Themen: Bodenvorbereitung und Anbau / Ernten, Trocknen, Riffeln und Rösten / Brecheln, Schwingen und Hecheln / Spinnen mit der Handspindel / Bändchenweben), ein digitales Pflanzschild zum Ausdrucken und regelmäßige Newsletter mit Tipps und Infos.
Kann ich wirklich ein Hemd aus einem 1qm Lein gewinnen?
Wieviel Fasern du aus einem Quadratmeter Lein gewinnst, hängt von verschiedenen Faktoren (Aussatdichte, Verlust von Saatgut durch z.B. Vögel, Wetter und der Verarbeitung) ab. Es reicht aber definitiv nicht für ein Hemd, aber auf jeden Fall für ein handgewebtes Band, einen handgewebten Gürtel oder – wenn du sehr fein spinnen kannst – für ein Geschirrtuch.
Das Projekt Leinup.austria hat einige Zahlen zusammengetragen, und gibt als Richtwert 10qm für ein Hemd an, und etwa 15qm für eine Hose – wobei hier natürlich auch die Aussaatdichte eine Rolle spielt.
Unser Ziel ist es, dass jede:r Teilnehmer:in von 1qm Lein im ersten Jahr ein handgewebtes Band produzieren kann. Aber natürlich könnt ihr euch auch als Gruppe zusammentun und aus euren Fasern ein größeres Werkstück planen – ein Saattuch für den Gemeinschaftsgarten, eine Leinendecke für den Altar eurer Kirchengemeinde, ein Hemdchen für euer jüngstes Communitymitglied oder einen Brotbeutel für die WG-Küche. Wir sind gespannt, was euch einfällt!
Ich wohne nicht in Deutschland - kann ich trotzdem mitmachen?
Zeitgleich mit dem Projekt in Deutschland startet 1qm Lein auch in Österreich.
In der Schweiz heißt das Projekt Ziehlein. Auch die Niederlande haben mit 1m2Vlas ein Leinenprojekt.
Wir empfehlen dir, dich in diesen Ländern für das Projekt anzumelden, wenn du dort wohnst.
Der Paketpreis im Crowdfunding inkludiert nur das Porto nach Deutschland. Wenn du in einem Land wohnst, das kein 1qmLein-Projekt hat, meld dich gerne bei Mona.
Gibt es Flyer und Plakate für 1qm Lein?
Ja. Plakate (max. A3) schicken wir gerne zum Selbstausdrucken digital per e-Mail zu. Es gibt eine zusätzliche Variante für lokale Kooperationspartner.
Flyer in Postkartenformat senden wir gerne per Post zu – dafür einfach über den Kontakt bei uns melden.
Kann ich Geräte für die Flachsverarbeitung selber bauen?
Ja. Wir tragen aktuell verschiedene Anleitungen zusammen. Diese haben wir bisher gefunden:
- Anleitungen von The Woolgatherers aus den USA (kostenpflichtig).
- Anleitung für eine Flachsbreche von Spindles in the wind (kostenfrei).
- Anleitung für eine Mini-Flachsbreche von Lets Grow Flax (kostenfrei).
- Anleitung für eine Mini-Flachsbreche von Doris Fischer (kostenfrei)
- Anleitung für eine einfache Hechel von Lets Grow Flax (kostenfrei).
- Im Buch „Homegrown Flax and Cotton“ von Cindy Conner sind Anleitungen für Hecheln und eine Breche enthalten.
- Im Buch „Faserwerkstatt“ von Doris Fischer sind Anleitungen für eine Hechel und einen Riffelkamm enthalten.
- Eine Schwedische, aber gut bebilderte Anleitung für eine Flachsbreche (kostenfrei).
- Flaxland UK zeigt einfache Werkzeuge.
- Github Repository für mechanische Open Source Maschinen (noch nicht fertig)
- Anleitung für einen Saatgutreiniger (kostenfrei)
Zum Riffeln (Samenkapseln abstreifen) von kleinen Mengen nutzen Menschen auch Blaubeer-Pflücker, einen feinen Gartenrechen oder einen stabilen Holzkamm.
Wenn du weitere Anleitungen kennst, schreib mir gerne an hallo@1qmlein.de, dann nehme ich diese mit in die Liste auf.
Für regionale Kooperationspartner:innen
Welche Rolle haben regionale Kooperationspartner:innen?
Während der Anbau und die erste Verarbeitungsstufe (das Rösten) noch von den Teilnehmenden alleine durchgeführt werden kann, braucht es für die Verarbeitung helfende Hände und verschiedene Werkzeuge. Dafür suchen wir regionale Kooperationspartner:innen, die mindestens das „Brechelfest“ (d.h. eine Veranstaltung zur Verarbeitung des Flachses) ausrichten und die notwendigen Werkzeuge dafür zur Verfügung stellen. Alle regionalen Kooperationspartner:innen werden ab Herbst 2024 auf einer Karte auf unserer Website gezeigt. Die Veranstaltungen werden 2025 dann auf einer zentralen Veranstaltungsseite auf dieser Website gesammelt und auch über Social Media beworben.
Kann ich als Kooperationspartner:in auch weitere Aktionen zum Projekt 1qm Lein organisieren?
Sehr gerne! Kooperationspartner:innen können das Projekt in ihren Regionen selbst gestalten und so groß machen, wie es für sie passt.
Sie können weitere Veranstaltungen organisieren (z.B. Spinnen, Weben, Fachvorträge, Gerätebau), die Community regelmäßig ins Museum/die Einrichtung holen, selbst 1qm Lein abbauen (Schaubeet), einen eigen Flachs-Jahreskreis (Anbau, Ernte, Verarbeitung) starten, lokale Kooperationspartner:innen einbinden (z.B. Gartenvereine, offene Werkstätten, Schulen, Unis) usw.
Warum sollte ich regionaler Kooperationspartner:in werden?
Regionale Kooperationspartner:innen können durch das Projekt eine lokale Community zum Thema Flachs (oder weiter gegriffen) Faserpflanzen/Textilien aufbauen und z.B. Ehrenamtliche für ihre Organisation gewinnen. Sie können 1qm Lein mit bereits bestehenden Austellungen und Aktionen zum Thema Flachsanbau und -verarbeitung verknüpfen, oder das Thema in der eigenen Organisation wiederbeleben.
1qm Lein bietet Anlass für Kooperationen, z.B. mit lokalen Gartenprojekten, Heimatvereinen, Spinnlehrer:innen, Handweber:innen, Offenen Werkstätten etc. und eignet sich als Anknüpfungspunkt, Textilgeschichten in der eigenen Region zusammenzutragen.
Museen und Vereine, die über eigene Gartenflächen verfügen, können Flachs anbauen und sich z.B. auf die Suche nach regionalen Sorten machen.
Das Projekt eignet sich auch perfekt für Volontäre und Volontärinnen und wir freuen uns, wenn es auch zum Austausch unter Museen und Organisationen beiträgt, die sich mit Flachs beschäftigen.
Wie werde ich regionale:r Kooperationspartner:in?
Wenn Sie ein Museum, ein Verein, ein Gemeinschaftsgarten oder eine offene Werkstatt in Deutschland sind und Interesse haben, lokale:r Kooperationspartner:in zu werden, melden Sie sich gerne bei mir (Mona Knorr).
Müssen wir als Kooperationspartner:in die Veranstaltung "Brechelfest" nennen?
Das Brechelfest kann natürlich auch einen anderen Namen tragen (“Workshop zur Flachsverarbeitung” oder eine regionaltypische Bezeichnung) und muss kein Fest im eigentlichen Sinne sein. Wichtig ist nur, dass die Teilnehmer:innen einmal die Möglichkeit haben, zusammenzukommen, und unter Anleitung den Flachs brechen, schwingen und hecheln können. Die lokalen Kooperationspartner:innen stellen hierfür die Geräte (Brechen, Hecheln, Schwingen), organisieren die Veranstaltung und leiten die Teilnehmenden an.